#1 2014-04-01 18:43:13

Erik
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Erfahrungsbericht Wettkampf

Am 09.03.2014 war es soweit. Nach langer Wettkampf- Abstinenz (letzter Wettkampf zu Silvester) bin ich in Frankfurt zum Halbmarathon gestartet.
Als ich am frühen Morgen losfuhr war noch die Scheiben am Auto gefroren und nach dem leidigen freikratzen ging es dann nach Frankfurt mit dem Ziel die 21,1km "gemütlich" in 01:45 Std. zu laufen.
(Wettkampf war als unwichtig angemeldet).
In Frankfurt angekommen kam die Sonne heraus und die Temperaturen stiegen rapide an und ich entschloss dann doch in kurzen Hosen und Shirt zu laufen. Nach dem Abholen der Startnummer und den Einlaufen reihte ich mich dann im Frühlingsoutfit im entsprechenden Startblock ein.
Beim Start lief soweit alles gut, wie es halt in so einer Menschmenge läuft. Als dann endlich etwas Platz war zog ich an einigen Athleten vorbei und der Ballon mit der Aufschrift 01:45 Std. kam immer näher. Als ich diesen nach ca. 1,5 km genau vor mir hatte war ich zufrieden und dachte" jetzt nur noch ca. 20km dahinter bleiben und alles ist gut". Recht schnell merkte ich jedoch, "da geht noch mehr", hatte aber auf Grund der relativ kurzen Vorbereitung bedenken, dass ich wenn ich jetzt überhole zum Schluss keine Power mehr haben könnte, also blieb ich dahinter bleiben.
Aber nach ca. 3 km dachte ich "egal, wird schon schief gehen, im Notfall muss ich mich dann irgendwie ins Ziel schleppen". Also zog ich vorbei und lief und lief und lief. Als ich dann bei km 15 ankam, rechnete ich mal schnell meine Ziel Zeit hoch und stellt fest, dass ich um die 01:40 Std. lag und sagte mir, "da geht noch was". Also hatte ich ein neues Ziel, nämlich erstmals die 01:40 Std. zu knacken. Also 01:39 und ein paar Sekunden halt. Kurz vor dem Zieleinlauf dann wieder ein Blick auf die Uhr und ein erneutes hochrechen, 01:39 Std. passt, da geht noch 01:38 Std. also Endspurt. So lief ich in die Commerzbank- Arena ein und überquerte die Ziellinie nach 01:38:56 Std. (unverhofft kommt oft).

Ich bin natürlich mit der Leistung sehr zufrieden und wer mal einen sehr schönen und flachen Halbmarathon laufen möchte, dem kann ich Frankfurt nur empfehlen.

Allerdings gibt es wegen diesem Erfolg ein kleines Problem. Eigentlich wollte ich die 01:40 Std im Mai in Mainz knacken, also was mache ich nun im Mai ??? Herr Oschmann, Sie haben doch bestimmt eine Lösung :-)

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#2 2014-04-02 09:16:03

Andreas Oschmann
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Re: Erfahrungsbericht Wettkampf

Das freut das Trainerherz - aus mehreren Gründen.
Zuerst einmal meinen herzlichen Glückwunsch zur neuen Bestzeit. Ein bisschen erstaunlich ist das schon, dass Sie diese Zeit „aus dem Training heraus“ bei einem als „unwichtig“ abgemeldete Wettkampf gelaufen sind. Das spricht für Ihr Talent. Das umso mehr, als dieses Ergebnis kurz nach dem Wintertraining zustande gekommen ist. Da wird in diesem Jahr noch einiges kommen!

Mein Tipp für den Mai wäre, mal einen schnellen 10er zu laufen. Eine Zeit im Bereich Ihrer „Zielzeit“ von 42 Min. wäre doch mal eine schöne Sache. Ich würde einen solchen Wettkampf  aber dennoch vorerst als „unwichtig“ anmelden und erst zwei Wochen vorher auf „wichtig“ umstellen. Dann bekommt der Wettkampf trainingsmäßig nicht zu viel Gewicht. Aber bei Ihrem Talent wird trotzdem eine gute Zeit dabei herauskommen.

Großes Kompliment auch zu Ihren Formkurven. Vor allem Ihre 12km-Formkurve macht mir richtig Spaß. Bestform am 01.04. Hoffentlich kein Aprilscherz;-)
Und noch etwas sehe ich an Ihren Formkurven. Eine gute Form wird nicht immer nur dann angezeigt, wenn Sie schnell gelaufen sind. Das bedeutet, dass Sie sich weitgehend an den Trainingsplan halten. Etwas verräterisch ist es, wenn eine steigende Form hauptsächlich mit schnellen Läufen korreliert. Das zeigt mir dann, dass „nach Gefühl“ gelaufen wird. Nicht so bei Ihnen. Wenn die Zeit relativ langsam ist, aber die Form gut, dann bedeutet das, dass Sie viel schneller hätten Laufen können, Sie aber durch die Trainingsvorgabe etwas ausgebremst wurden. Das ist gut so! Man darf ruhig auch mal in der 2. BST (Belastungsstufe) laufen, auch wenn eine 3. oder 4. BST problemlos möglich gewesen wäre. Es passt alles. Weiter so!

Ihr Andreas Oschmann

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#3 2014-04-02 12:29:54

Andi9020
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Re: Erfahrungsbericht Wettkampf

Hallo Erik,

bei mir ist nächste Woche mein erster Marathon angesagt und ich muss zugeben ich bin schon etwas nervös :-)
Er dient mir an und für sich nur zur Vorbereitung und ist auch als unwichtig markiert, aber die Distanz ist schon ein wenig erschreckend.
Hier kommt mir dein Erfahrungsbericht gerade Recht und motiviert mich :-)
Ich gratuliere dir auch recht herzlich zu deiner persönlichen Bestzeit.

Schöne Grüße Andi

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#4 2014-04-02 21:24:02

Erik
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Re: Erfahrungsbericht Wettkampf

Hallo Andi,
vielen Dank für deinen Glückwunsch.
Klar sind etwas über 42 km eine Hausnummer und ein bisschen Nervosität und Respekt sind dafür eine gesunde Einstellung, aber das wird schon gut gehen. Ich drücke Dir die Daumen! Sicher wirst Du danach auch Deine positive Erfahrung hier kundtun. Auf was bereitest Du dich den vor?

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#5 2014-04-03 09:20:45

Andi9020
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Re: Erfahrungsbericht Wettkampf

Danke fürs Daumendrücken smile
Ich bereite mich auf meinen ersten Ironman Ende Juni vor. Freue mich schon riesig darauf.

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#6 2014-04-10 08:24:53

Erik
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Re: Erfahrungsbericht Wettkampf

Manchmal ist es schon seltsam. Letzte Woche (KW 14) lief bezüglich des Trainings / Vorbereitung auf den Halbmarathon im Mai alles normal. Montag 18 km, Dienstag 12 km, Mittwoch 10 km laufen. Aber dann, Donnerstag keine Zeit (berufsbedingt) war auch so geplant, Freitag frei also für morgens 15 km Laufen geplant, musste allerdings wegen dem Geburtstag meiner Tochter, welche stolze 4 Jahre geworden ist, ausfallen, Samstag wegen der Kindergeburtstagsfeier leider auch ein Trainingsausfall.
Also überlegte ich Samstags gegen 22 Uhr wie ich nun die verpasste Trainingseinheit von 15 km und die für Sonntag geplanten 10 km in BST4 noch halbwegs auf die Reihe bekomme. Also kurz überlegt und zu dem Entschluss gekommen, die 15 km komplett ausfallen zulassen und die 10 km in einem Wettkampf zu laufen.
Also schaute ich im Internet nach und sah, dass ein 10 km Wettkampf nur zwei Orte von meiner Heimstadt entfernt stattfinden wird und beim anschauen des Streckenplanes sah ich das dies meine Trainingsstrecke ist. So fuhr ich Sonntags morgens früh mal schnell zwei Orte weiter und fragte beim Veranstalter nach, ob ich mich noch Nachmelden kann. Als Antwort erhielt ich ein nettes "Ja" und die Frage für welche Distanz, ob 5 km, 10 km oder Halbmarathon (das mit dem HM wusste ich bis dahin nicht). Also war 21,1 km in BST4 die Lösung noch meine Wochen BE`s zu erreichen und ich meldete mich an.
Um 10 Uhr ging es dann los. Anfangs lief es gut denn die Halbmarathonis und die 10 km- Läufer starteten gemeinsam, man wurde quasi von den schnelleren 10 km- Läufern auf dem Hin- und Rückweg mitgezogen. Als es dann für mich auf die zweite Runde ging, während die 10 km- Läufer ins Ziel liefen, wurde es ziemlich leer auf der Strecke. Ich ließ mich von einen Athleten welcher etwas vor mir lief mitziehen und hörte bei ca. km 12 vom einem Streckenposten, das ich auf Platz 10 lag. So dachte ich das Platz 9 klinkt besser, also musste ich die Jagd auf meinen Vordermann eröffnen. Bei ca. km 14 überholte ich dann und wurde von Jäger zum Gejagten. Am Wendepunkt bei ca. km 16 hörte ich dann die aufmunternden Worte meiner jetzt 4 jährigen Tochter: "Die letzte 5!!!" Also lief ich und lief und lief...
Aber dann ca. 3 km vor dem Ziel lockerte sich der Schnürsenkel an meinem rechten Schuh. Anhalten und neu binden kostet allerdings zu viel Zeit und mein Jäger war in schlagbarer Reichweite, deshalb weiterlaufen und den Schmerz der Reibung irgendwie vergessen, sowie hoffen das der Schnürsenkel und meine Wenigkeit gemeinsam durchhalten. (Es war der Horror)
Dann Zieleinlauf mit folgendem Ergebnis. Ein fester und ein locker Schnürsenkel, eine Blase an der großen Zehe und eine an der Ferse. Desweiteren Platz 9 in der Gesamtwertung, Platz 2 meiner Altersklasse (ich dürfte bei der Siegerehrung sogar auf das Treppchen) und eine um ca. 90 Sekunden verbesserte neue Bestzeit von 1:37 Std.
Also Trainer, jetzt kommen Sie um die Nennung einer Ziel Zeit für meinen als wichtig angemeldeten Halbmarathon- Wettkampf im Mai nicht herum. 

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#7 2014-04-10 08:51:57

Andi9020
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Re: Erfahrungsbericht Wettkampf

Das klingt ja immer besser bei dir Erik. Freut mich für dich.
Bezüglich deines Schnürsenkel, hast du dir schon mal Gedanken über  Lock Lace oder XTENEX Schnür­sys­tem gemacht?
Bei meinen neuen Laufschuhen habe ich das XTENEX System und bin wirklich zufrieden damit. Bei meinen Triathlonschuhen verwende ich ein Lock Lace System.

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#8 2014-04-10 16:37:11

Erik
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Re: Erfahrungsbericht Wettkampf

Hallo Andi,
danke für den Tipp, ich habe mal beides bei Google gesucht, auf den ersten Blick finde ich das Lock Lace System gut. Kannst Du das empfehlen?

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#9 2014-04-10 17:01:41

Andi9020
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Re: Erfahrungsbericht Wettkampf

Ich kann dir soweit beide empfehlen. Ich selber war bei dem XTENEX System etwas skeptisch, bin aber wirklich positiv überrascht davon. Ich denke es kommt hier auf den Einsatz drauf an.

Das XTENEX System musst du einmal richtig "einstellen" dann brauchst du eigentlich nur mehr hineinschlüfen und fertig. Ich kann dieses System aber z.B. bei einem Triathlon nicht verwenden, da ich ohne Socken nicht so einfach hineinschlüpfen kann, daher bevorzuge ich beim Triathlon das Lock Lace System da es mehr Spielraum bietet. Man kann die Lasche weiter aufmachen und leichter hineinschlüpfen. Des Weiteren kann man mit dem Lock Lace System schnell und einfach die Größe anpassen, ist auch öfters von Vorteil.

Was dir unterm Strich dann besser gefällt musst du selber entscheiden. Ich bin mit beiden Systemen zufrieden und offene Schuhbänder bei einem Lauf gibt es so nicht mehr wink

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#10 2014-04-11 08:02:50

Andreas Oschmann
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Re: Erfahrungsbericht Wettkampf

Der Erik ist ja nicht zu bremsen. Klasse!
Was die Zielzeit für den Herbst angeht, da sollten wir im Herbst noch mal drüber reden. Das ist jetzt noch zu früh. Wenn ich jetzt schon was sagen würde, wäre das Lesen aus dem Kaffeesatz. Aber wenn wir uns zwei Wochen vor dem Marathon noch kurzschließen und die Formkurve(n) und die Wettkampfergebnisse auswerten, kriegen wir eine gute Aussage hin.

PS: Die "Schulden" sind jetzt bezahlt. Aber was ist mit den Zinsen ;-))? Hätten Sie nicht noch ein nettes Foto für die Internetseite? Ich würde den Beitrag auch gern dort bringen.

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#11 2014-05-15 07:14:23

Erik
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Re: Erfahrungsbericht Wettkampf

Wenn es mal schief läuft, kann es auch gut sein.


Am letzten Sonntag (11.05.) fand einer meiner Saisonhöhepunkte statt, Halbmarathon in Mainz mit einer geplanten neuen Bestzeit von 01:35 Std., oder schneller. Leider lief alles anders als geplant.

Schon der Samstag lief schief. Aus mal kurz 2 Std. was arbeiten wurden 8 Stunden körperliche Arbeit mit rauf aufs Gerüst (7 Meter hoch) und wieder runter und wieder rauf und runter usw., usw. (das ist zwar ein gutes Training, aber halt nicht einen Tag vor einer geplanten Bestzeit). Anschließend noch mit meiner Tochter wie versprochen nach Mainz fahren, die Startunterlagen holen und durch Mainz bummeln. Dadurch spät wieder nach Hause, noch schnell Sachen für Sonntag packen und leider zu spät ins Bett. Kopfschmerzen waren an diesem Tag auch noch inklusive, also noch 2 Tabletten dazu. Toll soll stellt man sich das vor.   :-)
Am Sonntag dann früh aufgestanden und noch Müde zum Wettkampf, zum Glück jetzt ohne Kopfschmerzen, dafür gab es nun eine Packung Magenprobleme.
Da ich ein Sommer, Sonne, Sonnenscheinläufer bin, war mir dann am Wettkampftag 14° und starker Wind (5 Beaufort) zu kalt. Pünktlich zum Start regnete es dann auch noch wie aus Eimern - meine Laufkleidung habe ich am Sonntagmittag zum trocknen aufgehängt, diese war am Montagmorgen immer noch nass. Schnell bildeten sich große Pfützen auf der Straße, welche man durchqueren musste, ich weiß schon gar nicht mehr wie oft ich in diesen umgeknickt bin, ist auch egal da ich mich nicht verletzt habe. Und der Wind, ja dieser Wind, also 5 Beaufort sind so als würde man gegen eine Wand laufen. Zu all dem Pech habe ich dann auch noch vergessen mein Gel zu nehmen, habe dies zwar nachgeholt, allerdings zu spät. Irgendwann hatte nicht nur ich, sondern auch noch meine Uhr die Nase (mit Wasser) voll.
Als ich dann endlich nach 21,1 km völlig durchnässt im Ziel angekommen war, war ich das erste Mal froh das der Wettkampf ein Ende hatte und freute mich, dass ich mich nicht für den Marathon entschieden hatte, denn mit den Marathonis wollte ich an diesem Tag nicht tauschen. Nur wie schnell / langsam war ich denn nun? Da meine Uhr bei km 15 ihren Dienst quittiert hatte musste ich nur das meine Bruttozeit irgendwo unter 01:40 Std. lag, aber Netto ??? Also später mal im Internet nachschauen, aber zuerst wollte ich nur in trockene Kleidung schlüpfen.
Etwas später schaute ich dann im Internet nach meiner Ziel Zeit. 01:37:40 Std., also 6 Sekunden hinter meiner Bestzeit. So ein Mist, denn hätte es nicht regnet, dann hätte meine Uhr nicht kapituliert, dann hätte ich das bei km 20 absehen können und hätte noch 8 Sekunden rausgelaufen, tja hätte.

Aber EGAL und zu spät !!! Jedoch müssen an dieser Stelle noch zwei wichtige Punkte gesagt werden.

1) Wenn man mal die ganzen blöden Umstände auf "normal" umrechnet, dann bin ich Bestzeit gelaufen, dass steht zwar nicht schwarz auf weiß, aber das kann man nachholen, evtl. schon in diesem Herbst während meiner Marathon- Vorbereitung.
2) Der Gutenberg- Marathon / Halbmarathon in Mainz bleibt eine Klasse für sich. Trotz des Sauwetters standen zahlreiche Zuschauer an der Strecke und es herrschte vom Start bis zum Ziel eine gute Atmosphäre. Echt gut !!! Mainz bleibt Mainz wie es singt und lacht und das nicht nur zur Fastnacht. Also i`ll be back.

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#12 2014-09-23 14:25:16

Erik
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Re: Erfahrungsbericht Wettkampf

Schnell aber nicht mit Vollgas:


Zur Zeit trainiere ich für meinen nächsten und für dieses Jahr abschließenden Saisonhöhepunkt, einen Marathon Ende Oktober. Das Training läuft nach anfänglichen Problemen mit den Oberschenkeln, welche schon vor Beginn des Aufbautrainings vorhanden waren, recht gut. Leider musste ich vor zwei Wochen wegen einer kleinen Krankheit eine Trainingseinheit ausfallen lassen, war dummerweise auch noch die Lange, aber was soll`s, von nur einer ausgefallenen Einheit wird man auch nicht langsamer.
Umso besser, dass für die darauf folgende Woche ein Halbmarathon- Wettkampf anstand und da es bis zum "großen Tag" noch 6 Wochen sind, konnte man dabei auch etwas Gas geben.
Also Sonntagsmorgens die Familie ins Auto gepackt und ca. eine Stunde später waren wir an Ort und Stelle. Wie das eben noch so ist kurz die Startunterlagen abgeholt, ein kleiner Spaziergang und anschließend einlaufen.
Mit dem Ziel es ein bisschen langsamer aber dennoch schnell, oder anders gesagt "schnell aber nicht mit Vollgas", durchzuziehen, sollte doch einer Zielzeit von unter 01:40 Std. nichts im Wege stehen. So ging es dann bei gutem Wetter mit ca. 20° bei der kleineren Veranstaltung (ca. 300 Halbmarathonis) in Bad Vilbel vor der schönen Wasserburg los. Nachdem das normale Anfangsgewusel überstanden war, fand ich schnell in meinen Rhythmus, ein kurzer Blick auf die Pulsuhr, bestätigt mein Ziel, schnell aber nicht mit Vollgas. So lief die erst Hälfte reibungslos ab. Da noch Power vorhanden war,  kam die Überlegung über "die schnellere zweite Hälfte", mit der Entscheidung bezüglich des anstehenden Marathons und dessen Training, sowie der guten Zwischenzeit es nicht zu tun, also lief ich in meinem Tempo weiter. Auch den Endspurt kam man höchstens als minimales Endspürtchen auf den letzten 1000m bezeichnen.
So lief ich dann schnell aber nicht mit Vollgas nach 01:34:48 Std. ins Ziel, was eine neue persönliche Bestzeit von knapp drei Minuten schneller bedeutet. Somit habe ich meinen im Frühling verpatzten Halbmarathon in Mainz wieder gut gemacht und wenn man bedenkt, dass ich dort unter 01:35 Std. laufen wollte, habe ich dieses Ziel mit "schnell aber nicht mit Vollgas" auch dieses Jahr noch hin bekommen. Was wäre wohl mit Vollgas herausgekommen? Doch das sehe ich mit Spannung nächstes Jahr. Denn für dieses Jahr heißt es nur noch mit großer Freude: Marathon, Marathon, Marathon !!!!!!!!!

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#13 2014-11-06 14:02:15

Erik
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Re: Erfahrungsbericht Wettkampf

Mein erster Marathon:

Endlich !!!! sollte es soweit sein, mein erster Marathon stand am 26.10.2014 in Frankfurt an.
Endlich !!!! sollte nun das lange 12- wöchige Aufbautraining seinen krönenden Abschluss finden.
Endlich !!!! Schluss mit lang und langsam, ich kann es nicht mehr hören. :)          :-)
Endlich !!!! eine Ende mit allen Vorsichtsmaßnahmen, ich könnte mich ja in letzter Sekunde noch verletzen oder eine Erkältung einfangen usw., usw., und
Endlich !!!! die Wahrheit ob ich es packen werde, sowie
Endlich !!!! ein Ende mit all diesen Hochrechnungen, 5er Schnitt = 3:31 Std, bei 5,05 min = 5 Sekunden x 42,2 km = Scheiß egal jetzt sollte es sich zeigen. 

Die Wettkampfwoche war nun Endlich !!!! da.
Nur noch 3 Trainingseinheiten (6 km / 18 km /6 km) mussten es sein und da am Sonntag noch warme 25° herrschten, wurde die Sommer- und Herbstkleidung eingepackt und mit genommen. Nur blöd das Dienstags ein Wetterumschwung kam, welcher kräftigen, kalten Wind brachte und die Temperatur um  ca. 15° fallen ließ. Also doch noch eine Vorsichtsmaßnahme, den kurz vor dem großen Tag wollte ich keine Erkältung mehr riskieren. So ging ich das erste Mal in meiner Läuferkarriere für 18 km aufs Laufband. Mega langweilig!!! Auf Grund der Blicke anderer Sportler, glaube ich, dass ich jetzt den Hallenrekord aufgestellt habe, denn so lange war wohl noch niemand vor mir auf dem Laufband :)      :-)   

Und dann, Sonntag der Tag der Entscheidung (Judgement Day)
Ich fühlte mich topfit und auf die mehrfach gestellte Frage ob ich glaube das ich es packen werde konnte ich selbstsicher mit ja antworten, ebenso sicher konnte ich sagen, dass ich unter 4 Std. bleiben werde. Also waren die Ziele klar: 1) ankommen; 2) unter 4 Std.  und dann war da noch mein Traum, eine Zeit von 3:39 Std. oder schneller, Hauptsache die keine 3:40 Std. So ging es dann bei gutem Wetter und guter Laune los.
Die ersten Kilometer liefen wie immer, viel Verkehr auf der Strecke, doch diesmal hielt ich mich etwas zurück, ich lief nicht kreuz und quer und sprang auch nicht auf den Bürgersteig, gab kein Vollgas, und sprang wieder runter vom Bürgersteig, nein ich blieb cool und wartete auf meine Chance, denn die Strecke würde schon leerer werden. Als es dann soweit war, steigerte ich das Tempo und lief mit einem guten Marathonpuls, welchen ich auch bis zum Schluss durchhielt, in einem akzeptablen Tempo. Nach 15 km dann das erste Resümee mit der guten Nachricht, Schnitt 5:05 min, also 3:30 Std und ein paar Minuten.
Also ging es zügig weiter Richtung Halbmarathonmarke, 1:48 Std. (x 2 = 3:36 Std.) also noch ein kleiner Puffer für die zweite Hälfte. Also immer weiter und weiter und der Traum könnte wahr werden.

Aber dann bei km 28 spürte ich Schmerzen im hinteren linken Oberschenkel, welche immer schlimmer wurden, also fing ich an ein bisschen zu humpeln, dann mehr und mehr und  immer mehr. Jedoch war aufgeben keine Option!!! Also immer weiter humpeln und nur nicht stehen bleiben, denn ich glaube wenn ich erst mal stehen bleibe, laufe ich nicht mehr los, dann ist es ganz vorbei. Außerdem hatte ich so viel trainiert und auf so viel verzichtet, also quälte ich mich von km zu km, wobei die Minuten nur so weg flogen. Teilweise schaute ich auf meine Uhr und dachte, schon wieder eine Minute weg und kaum Meter gemacht. So  wurde mir die Zeit irgendwann egal, Hauptsache ankommen und wenn es über 4 Std. sein wird soll es halt so sein.
Also humpelte ich 14 km durch Frankfurt und ich sehnte mir die Festhalle (Zieleinlauf) herbei, doch 14 km können sehr lange und weit sein. Aber die Festhalle kam irgendwann, also nur noch da rein und alles wird gut. So humpelte ich nach 3:46 Std. über die Ziellinie und meine Ziele wurden erreicht, mein Traum zwar nicht, aber egal, denn unter diesen Umständen war dies eben nicht möglich. Ich bin auch so mit der erreichten Zeit mehr als zufrieden und glücklich.
Als ich später meine Familie traf, ca. eine Stunde nach dem Zieleinlauf, wurde ich gefragt ob ich nochmal einen Marathon laufen würde, und ich antwortete ohne zu zögern mit JA! Also, schauen wir mal was das nächste Jahr bringt. Doch jetzt ist erst mal gesund werden und regenerieren angesagt, anschließend erst mal für ein paar Wochen einige Trainingseinheiten ohne Druck, einfach nur laufen oder auch mal alternativ trainieren einfach nach Lust und Laune.

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