#1 2014-05-20 10:35:45

pickypocky
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Beiträge: 2

Koppeltraining

Hallo.

Ich betreibe Triathlon und vermisse in den Trainingsplänen ein Koppeltraining. ist es angedacht ein solches zu integrieren?

danke

gruß
Daniel

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#2 2014-05-21 08:27:00

Andreas Oschmann
Administrator
Registriert: 2014-03-25
Beiträge: 574

Re: Koppeltraining

Zum Thema Koppeltraining anschließen ein Beitreg aus unseren FAQs. Ich möchte aber nicht ausschließen, ob das Koppeltraining nicht in absehbarer Zeit doch in die Trainingspläne integriert wird. Zur Zeit überarbeiten wir allerdings das Schwimmtraining.

Mit freundlichem Gruß,

Ihr Andreas Oschmann

FAQ-Beitrag:
Warum kein Koppeltraining bei go!-coach?

Mit dem sogenannten "Koppeltraining" sollen hauptsächlich zwei Dinge trainiert werden.

1. Das schnelle Umziehen zwischen den Disziplinen
2. Der bewegungstechnische Übergang vom Radfahren zum Laufen

Über das Training des schnellen Umziehens hinaus ist die Koppelung Schwimmen/Radfahren nicht unbedingt notwendig.
Der Übergang vom Radfahren zum Laufen ist dagegen auch bewegungstechnisch eine Herausforderung. Wenn Sie diesen trainieren möchten genügt es, nach dem Radfahren noch 15 bis 20 Min. lockeres Lauftraining anzuhängen. Das sollte ausreichen, um den Bewegungsapparat von der Radbelastung auf die Laufbelastung umzustellen.

In den Trainingsplänen wird diese Koppelung bisher nicht vorgegeben, weil ich mir nicht sicher bin, ob diese wiederholte "Vergewaltigung" des Bewegungsapparates im Training nicht eher kontraproduktiv ist. Im Wettkampf führt kein Weg daran vorbei, aber muss dieses Laufen "gegen Widerstand" deshalb auch regelmäßig im Training stattfinden? Mir ist durchaus bewusst, dass ich mich in diesem Punkt gegen den aktuellen Mainstream stelle. Es würde mich aber überhaupt nicht überraschen, wenn in nicht allzu ferner Zukunft von dieser Art des Koppeltrainings eher abgeraten würde. Aber wie gesagt, ich bin mir nicht ganz sicher. Wenn Sie denken, es tut Ihnen gut, dann koppeln Sie.

Stellen Sie ein Blatt Papier vor, das Sie in der Mitte falten. Jetzt wollen Sie erreichen dass es sich an dieser Faltstelle immer leichter falten lässt. Was tun Sie? Sie falten das Papier noch einmal in der entgegengesetzten Richtung – und wieder zurück. Sicher, nach drei bis vier Faltungen lässt es sich wunderbar leicht und genau falten. Aber was passiert, wenn Sie dieses Hin-und-her-Falten (Falten gegen abnehmenden Widerstand) noch ein paar mal vornehmen? Richtig – es bricht! Mit dem Koppeltraining soll u. a. erreicht werden, dass der Übergang (die Faltung) vom Radfahren zum Laufen leichter wird. Ich möchte deshalb nicht ausschließen, dass ein Koppeltraining gewisse Ähnlichkeiten mit der beschriebenen „Faltung“ hat und es bei regelmäßiger Anwendung zu dem besagten „Bruch“ kommen könnte. Der Laufstart nach dem Radfahren wird oft mit „wie auf Eiern“ beschrieben. Aber was bedeutet das? Es bedeutet, dass kurzzeitig keine ausreichende, physiologische Bereitschaft für die Laufbewegung besteht. Sicher haben Sie schon an reinen Laufveranstaltungen teilgenommen. Dort haben Sie gesehen, dass vor dem Start langsam aufgewärmt und oft auch gedehnt wird. Durch diese Aktivitäten soll nicht nur ein lockeres und zügiges Loslaufen erreicht werden. Es dient vor allem auch der Verletzungsprophylaxe. Eine „kalte“, das heißt nicht leistungsbereite Muskulatur ist eben sehr verletzungsanfällig. Beim Koppeltraining machen wir aber genau das. Wir zwingen unseren Bewegungsapparat regelmäßig in eine (Lauf)Bewegung, für die keine physiologische Bereitschaft besteht. Ob das wirklich richtig ist? Ich habe über dieses Thema mit mehreren Orthopäden und Physiotherapeuten gesprochen. Die beschriebene Problematik konnte von diesen durchaus nachvollzogen worden. Eine klare Aussage pro oder kontra Koppeltraining habe ich leider nicht bekommen. Und auch unter Athleten gibt es die unterschiedlichsten Meinungen und Erfahrungen zu diesem Thema.
Deshalb mein Wettkampftipp: Beenden Sie den Radsplit mit möglichst hoher Trittfrequenz, um die Muskulatur schon auf dem Rad etwas zu lockern. Laufen Sie etwas langsamer los, als im angestrebten Wettkampfpuls. Der Eindruck, zu langsam zu laufen ist rein subjektiv. Er hängt mit der großen Geschwindigkeitsdifferenz Radfahren/Laufen zusammen.

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