Laufen geht (fast) immer

Der rettende "Seitensprung"

von Andreas Oschmann

Das ganze Jahr gehen wir LäuferInnen in heimischen Gefilden unserer Leidenschaft nach. Ganz gleich, ob der Hochsommer uns den einen oder anderen Hitzelauf beschert oder wir dick eingemummelt durch den verschneiten Winterwald joggen. Laufen geht immer. Ein paar Dinge gibt es aber dennoch zu beachten, um unbeschadet und verletzungsfrei durch den Winter zu kommen:

Der Norwegerpullover bleibt im Schrank
An erster Stelle sei die angemessene Bekleidung erwähnt. „Angemessen“ bedeutet nicht unbedingt „warm“. Wähle deine Bekleidung so, dass du während des Trainings nicht auskühlst. Mit etwas Erfahrung sagt dir ein Blick auf das Aussenthermometer ganz genau, welches Outfit angemessen ist. Mehrere Kleidungsschichten übereinander sind besser, als der dicke Norwegerpullover unter dem Anorak. Funktionsbekleidung tut ein übriges, um Feuchtigkeit von innen nach außen zu transportieren. Ganz wichtig ist eine Kopfbedeckung, da über den Kopf sehr viel Wärme verloren geht.

Hohe orthopädische Belastung
Zudem solltest du dein Trainingstempo dem Untergrund anpassen. Wenn der Trainingsplan einen flotten Lauf in der 3. Belastungsstufe vorschlägt (Tempovorgabe bei go!-coach), kannst nur du selbst einschätzen, ob diese Vorgabe gefahrlos umsetzbar ist. Im Zweifelsfall das Tempo reduzieren und die Trainingseinheit dafür etwas verlängern. Während des Wintertrainings ist eine solche Veränderung der Trainingsplanung absolut zulässig. Tief verschneite Laufstrecken kannst du jetzt vorübergehend meiden oder nur extrem vorsichtig belaufen. Die Verletzungsgefahr durch den schlecht einsehbaren Untergrund und die veränderte orthopädische Belastung ist einfach zu groß. Warte einfach ein bis zwei Tage bis, die ersten Spaziergänger deine Strecken gespurt haben. Dann kannst du dich wieder vertrauensvoll deinen „Hausstrecken“ zuwenden.

Neue Strecken ausprobieren
Jetzt ist eine super Gelegenheit, neue Trainingsstrecken ausprobieren! Nicht jeder Trainingslauf muss anhabd der Formkurve ausgewertet werden. Neue Trainingsstrecken bringen Abwechslung, erweitern den läuferischen Horizont und können sogar zu neuen Laufbekanntschaften führen. Und sollten sich die neuen Strecken nicht bewähren, weiß man , dass eben doch nichts über die alten Hausstrecken geht.
Für Berufstätige bedeutet die früh hereinbrechende Dunkelheit eine deutliche Beeinträchtigung ihrer Trainingsmöglichkeiten. Warum also nicht auf innerstädtische, beleuchtete Nebenstraßen ausweichen? Ein solcher „Stadtlauf“ hat durchaus seinen Reiz. Schneegeräumte Bürgersteige eignen sich bestens für jede Form von Lauftraining.

Keine Angst vorm Seitensprung
Ein große Gefahrenquelle stellen auch beschlagene oder vereiste Autoscheiben dar, die die Sicht beeinträchtigen können. Leuchtwesten und andere reflektierende Accessiors sorgen dafür, dass du gut zu sehen bist. Trotzdem solltest immer zu einem „Seitensprung“ in den Straßengraben bereit sein. Es wäre nicht das erste Mal, dass eine Kontaktaufnahme mit einem rutschenden Verkehrsteilnehmer auf zwei oder mehr Rädern zum Nachteil eines Sportlers ausgeht.

Was bedeutet das für dich?
Lass deinen Trainingsplan ruhig mal Trainingsplan sein. Jetzt geht es schließlich nur darum, überhaupt zu laufen. Laufe so, dass du richtig Spaß daran hast und wieder gesund nach Hause kommst.

Der Autor Andreas Oschmann ist der Entwickler der Online-Trainingsberatung http://www.go-coach.com

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